Drucken

Verbesserungen im monatlichen Bericht zur Milchkontrolle

Um Sie bestmöglich in Ihrem Herdenmanagement zu unterstützen, versucht der LKV die Auswertungen der MLP für eine gute fachliche Praxis immer auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand zu halten. Gelegentlich sind deswegen Anpassungen des monatlichen Rückberichts notwendig, die der LKV mit Beginn des neuen Prüfjahres umgesetzt hat. Vor der Umsetzung hat sich der LKV eng mit den Fachleuten der Landwirtschaftskammer und der Fachhochschule abgestimmt und auf diese Weise die notwendige Fachkompetenz berücksichtigt. Bei den vorgenommenen Änderungen handelt es sich im Wesentlichen um eine Verbesserung der Übersichtlichkeit bei gleichzeitigem Entgegenkommen in dem Wunsch, den Betrieben mehr wertvolle Informationen (z.B. Anpaarungsempfehlungen, Warnlisten) auszuweisen. Weiterhin werden die Harnstoffgrenzen sowie die Zellzahlgrenzen an nationale Fütterungsempfehlungen angepasst.

Was ist NEU?

1. Eine wesentliche inhaltliche Änderung wurde beim Harnstoffbericht vorgenommen und so an aktuelle Fütterungsempfehlungen angepasst. Innerhalb der Laktationsabschnitte werden jetzt Durchschnittswerte für Kuh- und Färsengruppen angegeben. Darüber hinaus wird zusätzlich zu den Inhaltsstoffen das Merkmal Zellzahl ausgewiesen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit entfallen die Fütterungsempfehlungen.
Die Grenzen für den empfohlenen optimalen Harnstoffgehalt wurden an neue wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst: Der neue Optimalbereich liegt jetzt bei 150-250 mg/kg. Die Absenkung der Obergrenze von 300 auf 250 mg hat verschiedene Gründe. Aus der langjährigen Fütterungspraxis und vielen Fütterungsversuchen lässt sich ableiten, dass das Einstellen des Eiweißgehaltes der Ration an dem Wert von 300 mg Harnstoff/kg keine Vorteile, sondern viel häufiger Nachteile mit sich bringt. Die Milchleistung ist nicht entsprechend höher, es wird zu viel teures Ergänzungsfutter verabreicht und die Tiergesundheit (Leber, Fruchtbarkeit, Klauen) wird unnötig belastet.
Da ein hoher Harnstoffgehalt in der Milch automatisch höhere Stickstoffausscheidungen bedeuten werden auch unnötig viele Nährstoffe mit der Gülle ausgebracht. Dies wird zukünftig im Rahmen der Düngegesetzgebung sehr viel stärker reglementiert werden.
Abweichungen im Merkmal Fett-Eiweiß-Quotient (< 1,0 und > 1,4)werden wie gewohnt rot markiert.

Harnstoffuntersuchung

2. Auch die Grafische Auswertung der MLP-Ergebnisse wurde an die neuen Harnstoffgrenzen angepasst.

Harnstoffgrafik 1
3. Ebenso wurde der Eutergesundheitsbericht überarbeitet und um wertvolle Informationen ergänzt. Zur besseren Orientierung wird nun in der „Einteilung der Herde in Zellzahlklassen“ die Tendenz der Veränderung zum Vormonat mit farbigen Pfeilen angegeben. Als Richtwert für alle ausgewiesenen Kennzahlen werden jetzt die besten 10% der schleswig-holsteinischen Betriebe im Merkmal Zellzahl ausgewiesen. Dies soll einer verbesserten Vergleichbarkeit und Selbsteinstufung dienen. Zusätzlich wurden die Grenzen im „Grafischen Vergleich der Zellzahlen der aktuellen und der vorherigen MLP“ an den nationalen Standard (= 100.000 Zellen/ml) angepasst.
4. Neu ist die eine Warnliste. Hier werden Tiere mit deutlichen Abweichungen zur Vorkontrolle oder physiologischen Normalbereichen aufgeführt. Als Merkmale werden Milch-Kg (Abweichung > -5kg) und/oder Eiweiß %, die mehr als -0,2% zur vorherigen Prüfung aufweisen, oder aber Tiere, die in der aktuellen Prüfung im Merkmal Fett % unter einer Grenze von 3,30 % liegen, ausgewiesen. Sortiert werden die Tiere nach der Häufigkeit der Abweichungen, dabei stehen Tiere mit Abweichungen in allen drei Merkmalen oben und Tiere mit Abweichungen in nur einem Merkmal unten in der Liste.
5. Auch die Seiten Leistungen am Prüftag wurden übersichtlicher gestaltet, während wertvolle Informationen hinzukommen. Ausgewiesen werden jetzt anstatt der letzten acht nur noch die letzten sieben Monate. Das Merkmal Harnstoff wurde aufgrund der fehlenden Relevanz für Einzeltierbetrachtungen gestrichen. Wer auf den Harnstoffgehalt für jede Einzelkuh weiter Wert legt, findet diesen im LKV-Herdenmanagementprogramm „MLP-Online“. Einzeltier-abweichungen in der aktuellen Prüfung im Merkmal Fett-Eiweiß-Quotient (< 1,0 und > 1,4) sowie alle Abweichungen gemäß der Warnliste werden rot markiert. Zusätzlich zu den TU-Ergebnissen werden jetzt in der rechten Box (grau hinterlegt) auf vielfachen Wunsch die Anpaarungsempfehlungen der RSH eG (falls vorhanden) ausgewiesen. Darüber hinaus wird der Hornstatus (wenn bekannt) hinter dem Namen der Tiere angezeigt.

 

Dr. M. Brandt, LKV