Mastitis-Screening aus Tankmilch
Euterentzündungen gehen meist mit einer Erhöhung des Zellgehaltes in der Milch einher. Dieser Indikator kann daher gut zur Beurteilung der Eutergesundheit herangezogen werden. Neben dem Zellgehalt ist es jedoch durchaus wichtig die verursachenden Erreger zu kennen, da nur so auch die geeigneten Maßnahmen zur Verbesserung der Eutergesundheit einer Herde herangezogen werden können. Was wäre nun einfacher als diese Erreger aus der Tankmilch, die ja die Milch aller Tiere der Herde enthält, zu bestimmen?
Die Untersuchung von Tankmilchproben auf Mastitiserreger eignet sich als Screeningmethode für kuh-assoziierte Erreger, die aus dem Euter stammen und daher nicht aus anderen Quellen in die Milch gelangen. Die Tankprobe bietet somit die Möglichkeit nachzuweisen, ob die Erreger Staph. aureus, Strept. agalactiae und Mykoplasmen in der Herde vorkommen. Besonders Strept. agalactiae und Mykoplasmen stellen ein erhebliches Gesundheitsrisiko für die Herde dar. Strept. agalactiae, der Erreger des gelben Galts, ist hoch ansteckend und kann sich so schnell in der gesamten Herde ausbreiten. Mykoplasmen verursachen schwere klinische Mastitiden mit teilweise seuchenartigem Auftreten in der Herde. Der Verlauf ist therapeutisch kaum zu beeinflussen. Das Freisein der Herde von diesen Erregern muss das Ziel sein.
Das Vorkommen kuh-assoziierter Erreger in der Herde kann gut durch die Untersuchung einer Tankmilchprobe mit der PCR-Methode überprüft werden. Ein positiver Befund dient dazu schnell weitere Maßnahmen zu ergreifen. Gemeinsam mit dem Hoftierarzt sollte überlegt werden, wie am besten vorgegangen wird. Eventuell ist es notwendig durch weitergehende Einzeltieruntersuchungen, evtl. zunächst durch die Untersuchung von Poolproben, die betroffenen Tiere aufzufinden. Ein negativer Befund kann das Vorhandensein kontagiöser Erreger bei Einzeltieren jedoch nicht gänzlich ausschließen, da hierbei der Verdünnungseffekt auf der Tankebene eine Rolle spielt. Eine regelmäßige Anwendung der Untersuchung ermöglicht eine schnelle und einfache Überprüfung und Überwachung des Infektionsgeschehens in der Herde. Bei Eutergesundheitsproblemen kann die Untersuchung der Tankmilchprobe hilfreich sein, sich einen ersten Eindruck über die Situation der Herde zu verschaffen. Nach Sanierungsmaßnahmen kann deren Wirksamkeit überprüft und das Freisein von kontagiösen Erregern regelmäßig kontrolliert werden.
Die Untersuchung von Tankmilch mit der PCR-Methode wird im Zentralen Milchlabor (ZML) im LKV angeboten. Weitere Auskünfte finden Sie Im Bereich Labor oder direkt im ZML bei Frau Dr. Brandt (Tel.: 0431-33987 51, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).