Der Landeskontrollverband Schleswig-Holstein e. V. stellt seinen Mitgliedern die Ergebnisse der Milchkontrolle in Form von verschiedenen Auswertungen mit vielfältigen Informationen über den Betrieb und die einzelnen Kühe zur Verfügung. Diese können über unsere Herdenmanagementsoftware MLP-Online tagesaktuell im Internet eingesehen und für das Herdenmanagement genutzt werden. Durch die dazugehörige LKV-App MLP-Mobil stehen sie zudem direkt auf dem Tablet oder dem Smartphone zur Verfügung. Auf Wunsch werden die Ergebnisse zusätzlich auch in gedruckter Form bereit gestellt. Darüber hinaus können die Ergebnisse der monatlichen Milchleistungsprüfung in Form einer vom LKV erstellten EDV-Datei (ADIS-ADED Format) auch für betriebseigene Managementprogramme genutzt werden. Die Zustellung der Dateien erfolgt über ein Mailboxsystem.
Im Mitgliederbereich unserer Homepage können Sie die für Sie passende Variante auswählen.
Welche Daten bietet die Milchleistungsprüfung (MLP)?
Die Rückmeldung (LKV-Standard) enthält u. a. für jede Kuh:
Neben den Einzelwerten der Kühe enthält die Rückmeldung Auswertungen über die gesamte Herde:
Einmal im Quartal wird zusätzlich zur Managementkontrolle und einer besseren Übersicht ein umfangreicher Herdenvergleich bereitgestellt. Hier wird der Betrieb mit allen Betrieben aus der Region und den besten 25% aus Schleswig-Holstein in verschiedenen Parametern verglichen. Kennzahlen zu folgenden Komplexen werden im Herdenvergleich aufgeführt
Nach Abschluss eines Prüfjahres (1. Oktober bis 30. September) werden den Mitgliedern weitere Zusammenstellungen und Auswertungen übermittelt:
Es gibt genügend Gründe, die Milchleistungsprüfung durchzuführen, vor allem aber um die Wirtschaftlichkeit des Milchviehbetriebes langfristig zu sichern. Durch die regelmäßige Messung der Milchleistung und der Milchinhaltsstoffe kann der Laktationsverlauf für jedes Tier bewertet und jeder eventuell fütterungs- oder krankheitsbedingte Einbruch der Leistung schnell erkannt werden. Die Bestimmung der Zellzahl dient der Überwachung und Erhaltung der Eutergesundheit und damit auch der Sicherung der Milchqualität. Zudem kann aus der Milchmenge und den Milchinhaltstoffen der Nährstoffbedarf der Kühe, sowie die aktuelle Energie- und Eiweißversorgung der Tiere ermittelt werden.
Das alles erhalten unsere Mitglieder zu sehr günstigen Kosten. Denn bezogen auf die Produktionskosten in der Milchviehhaltung beträgt der Beitrag pro Kuh (bei einer Betriebsgröße von 100 Kühe) nicht einmal 1% (je nach Prüfverfahren 0,4%-0,8%). Damit ist die Milchleistungsprüfung ein kostengünstiges Betriebsmittel.
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Neben der Milchleistung ist die Gesundheit der Herde entscheidend für ein erfolgreiches Betriebsergebnis. Gesunde Tiere sind die Basis für eine erfolgreiche und nachhaltige Landwirtschaft und die beste Motivation für die tägliche herausfordernde Arbeit im Stall. Mit der Entwicklung der Milchleistung und der Milchinhaltsstoffe gibt die Kuh dem Betriebsleiter zahlreiche Informationen, die etwas über ihren Fütterungs- und Gesundheitszustand aussagen. Zum Beispiel weisen die Höhe von Fett-, Eiweiß- und Harnstoffgehalt der Milch und das Verhältnis dieser Milchbestandteile zueinander, wenn sie von den Normalwerten abweichen, auf eine Stoffwechselerkrankung oder ein Fütterungsproblem hin.
Gleichzeitig hilft die Milchleistungsprüfung Probleme bei der Eutergesundheit rechtzeitig zu erkennen, denn erhöhte Milchzellgehalte deuten gleichzeitig auf eine Eutererkrankung hin. In der Form der subklinischen Mastitis würde sie sonst ohne eine Milchuntersuchung unentdeckt bleiben. Durch die in der Milchleistungsprüfung festgestellten Werte können Fehlentwicklungen rechtzeitig erkannt werden und durch geeignete Gegenmaßnahmen eine Beitrag zur Gesunderhaltung der Kühe geleistet. Dazu hat der LKV Schleswig-Holstein als erster LKV in Deutschland einen speziellen Eutergesundheitsbericht entwickelt, der monatlich einen zuverlässigen Überblick ermöglicht. Verschiedenste Merkblätter, Informationen und Checklisten rund um die Eutergesundheit finden Sie hier.
„Nur die gesunde Kuh gibt lange, viel und qualitativ hochwertige Milch“
Für ein weiterführendes Management oder aber um Arbeitsabläufe noch besser zu optimieren können zusätzlich zu den MLP Ergebnissen auch weitere Datenquellen (z.B. Diagnose- und Befunddaten z.B. vom Tierarzt, Klauenpfleger, Schlachthof) in die Auswertungen eingebunden werden. Hierfür bietet der LKV das kostenfreie Gesundheitsmonitoringprogramm KuhVital an. Weitere Informationen zu KuhVital finden sie hier.
Zuchtwertschätzung beim Rind
Die Milchleistung sowie die Fruchtbarkeitsdaten sind zudem die grundlegende Basis für die Zuchtwertschätzung und damit für die Selektion und Vererbungssicherheit der Zuchttiere. In diesem Zusammenhang bekommen die Daten der Milchleistungsprüfung eine ganz besondere Bedeutung, denn sie generieren einen erheblichen Nutzen für die Gesamtheit aller schleswig-holsteinischen Milchviehalter. Dank des hohen Anteils an Kühen in der Milchleistungsprüfung steht für jeden Zuchtbullen eine Vielzahl von Töchter-Informationen für die Zuchtwertschätzung zur Verfügung. Nur so können die hohen Genauigkeiten in der Zuchtwertschätzung erreicht werden. Zur Sicherstellung einer vollständigen und überregionalen Vergleichbarkeit der Zuchtwerte von Bullen und Kühen erfolgt eine gemeinsame, bundesweite Zuchtwertschätzung. Diese wird beim VIT gemeinsam für die Rassen Schwarzbunt, Rotbunt, Rotvieh/Angler, Jersey und Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind (DSN) auf der Grundlage von MLP Ergebnissen durchgeführt. Die errechneten Einzelzuchtwerte für die verschiedenen Merkmale geben Auskunft über die Vererbungsleistung der Bullen. Der Gesamtzuchtwert (RZG) eines Bullen beinhaltet eine Zusammenfassung von Einzelzuchtwerte und ist ökonomisch unter durchschnittlichen Produktionsbedingungen optimiert (45% Leistung, 40% Gesundheit, 15% Exterieur). Auch werden verschiedene Indizes für bestimmte Merkmalskomplexe ausgewiesen:
Aber auch die genomische Zuchtwertschätzung kommt nicht ohne eine umfassende Leistungsprüfung für die Kalibrierung aus. Denn zur Erstellung der Schätzformeln benötigt sie zusätzlich zu den genomischen Daten aus dem Gewebe der Tiere auch die Zuchtwerte von Nachkommen geprüften Besamungsbullen bzw. die Produktionsdaten der Kühe.
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